24 Stundenpflege die Alternative zum Altenheim

Versprochen wird die „Rund-um-die-Uhr-Betreuung“ zu einem bezahlbaren Preis. Was steckt wirklich dahinter?

Was steckt hinter einer „24-Stunden-Betreuung“?

Wer selber Pflege benötigt oder einen Angehörigen hat, der gepflegt werden muss, kennt viele Situationen, in denen es sehr hilfreich wäre in der eine Pflegekraft, die vor Ort ist und bei Bedarf mitanpacken kann.

Eine Dienstleistung, die inzwischen aufgrund des ständig steigenden Bedarfs von vielen Firmen in Deutschland angeboten wird.

Es sind oft ausländische Betreuungskräfte, welche leichte Pflegetätigkeiten, wie das Anziehen übernehmen und auch leichte Hausarbeiten, wie Kochen oder Wäsche waschen. Oft leben die Pflegekräfte im Haushalt des zu Pflegenden. Was natürlich den großen Vorteil hat, dass die pflegebedürftige Person weiter zuhause wohnen kann.

Der Begriff „24-Stunden-Pflege“ kann allerdings in die falsche Richtung weisen, denn diese Pflege ist weder rund um die Uhr, noch fachlich-professionell. Die Betreuungskräfte haben ebenfalls Pausen und freie Zeiträume. Für professionelle Pflegeleistungen werden zusätzlich Fachkräfte benötigt, beispielsweise für einen Verbandswechsel. Dafür könnte ein ambulanter Pflegedienst nötig sein. Es also am besten mit einer Vermittlungsagentur oder Beratungsstellen der Krankenkassen zunächst aus Sicht der Angehörigen herauszufinden, was wann genau von wem benötigt wird?

Wichtig ist, die „24-Stunden-Betreuung“ ist nicht mit der Intensivpflege zu verwechseln.

Intensivpflege wird zwar auch über 24 Stunden geleistet, aber von Fachkräften im Schichtsystem ausgeführt.

Leben mit einem Fremden unter Dach ist schwierig

Es ist nicht einfach, mit einem fremden Menschen unter einem Dach zu leben. Da muss erst langsam ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden. Besonders für ältere Menschen ist das oft schwierig. Da viele Betreuungskräfte aus dem Ausland kommen kann es sprachliche Probleme geben. Hier sind klare Absprachen wichtig. Die Alternative ist aber in jedem Fall die Aufgabe der eigenen Wohnung für den zu pflegenden Menschen, was erfahrungsgemäß noch wesentlich schlimmer ist, als die Gewöhnung an einen fremden Menschen im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung.

In den meisten Fällen, überwiegen jedoch die Vorteile für den gepflegten und oft ist der Gepflegte mit den vermittelten Pflegekräften sehr zufrieden.

Fragen, welche zu klären sind bei einer 24 h Pflege:

  • Wie gut spricht die Betreuungskraft deutsch?
  • Hat sie einen Führerschein?
  • Gibt es ein Zimmer für die Betreuungskraft?
  • Raucht die Betreuungskraft oder welche Gewohnheiten hat sie?
  • Kann die Betreuungskraft privaten Besuch empfangen?

Arbeitgeber werden

Wenn der Verbraucher bzw. der Angehörige mit der Betreuungskraft einen Arbeitsvertrag abschließt, wird dieser Arbeitgeber.

In dem Fall muss der Arbeitgeber neben dem Lohn auch Sozialversicherungsbeiträge zahlen. Dafür kann der Arbeitgeber entscheiden, was die Betreuungskraft tun soll. Wer Arbeitgeber werden will, kann sich an das Arbeitsamt wenden, um eine passende Betreuungskraft vermittelt zu bekommen. In Deutschland ist jedoch aufgrund der unüberschaubaren Gesetzeslage und der geltenden Regeln für Arbeitgeber von diesem Vorgehen abzuraten.

Ein Vertrag mit einer ausländischen Firma, die die Pflegekraft bzw. die Pflegekräfte zur Verfügung stellt

Hier ist die ausländische Firma der Vertragspartner des Verbrauchers. Die Betreuungskraft ist bei der ausländischen Firma angestellt, welche der Arbeitgeber ist. Dafür hat der Verbraucher keine Weisungsbefugnis. Die Pflegekraft gilt aus Sicht der Behörden als vom ausländischen Unternehmen entsendet.

24 h pflege

Eine selbständige Betreuungskraft

Hier macht man einen Vertrag mit einer Betreuungskraft, welche ihrerseits ein Gewerbe angemeldet haben muss. Hier ist allerdings Vorsicht geboten, hat die Betreuungskraft nur einen Kunden, könnte es eine Scheinselbständigkeit sein. In diesem Fall müsste der Verbraucher die Sozialversicherungsbeiträge nachzahlen.

Vermittlungsagenturen für 24 h Pflegekräfte aus dem Ausland

Die Vermittlungsagenturen sitzen in Deutschland und vermitteln überwiegend Personen aus Osteuropa. Dafür bekommt die Vermittlungsagentur einmalig oder monatlich eine Gebühr vom Verbraucher und dem Vermittelten.

Der Wunsch vieler älterer Menschen möglichst lange zuhause leben so wirds in der Schweiz gelöst