Was ist ein Kurzzeitkredit und welchen Unterschied weist er zum klassischen Ratenkredit auf?
Im Gegensatz zu einem klassischen Darlehen weist ein Kurzzeitkredit eine sehr kurze Laufzeit auf. In der Regel beträgt diese etwa maximal sechs Monate. Die Rückzahlungsfrist kann jedoch auch verkürzt oder verlängert werden. Diese Frist wird zwischen den beiden Parteien verhandelt.
Auch ist ist Darlehenshöhe bei einem Kurzzeitkredit meistens niedriger als beim klassischen Ratenkredit der Hausbank. Banken verleihen sehr gerne höhere Summen mit einer längeren Laufzeit, um an den Zinsen zu verdienen. Je länger die Laufzeit, desto weniger wird monatlich getilgt und die Zinsen bilden sehr lange den Hauptteil der monatlichen Rate. Denn der Zinsanteil wird von Monat zu Monat geringer. Wenn beispielsweise in einem Monat 30.- Euro getilgt wurden, bei einem Zinssatz von 6%, verringert sich der Zinsanteil bei der nächsten Rate um 0,5% von 30.- Euro (6% / 12 Monate = 0,5% pro Monat). Bei längeren Laufzeiten und kleiner Rate tritt der Zeitpunkt, an dem mit der Rate erstmals mehr getilgt wird als Zinsen bedient bedient werden, verständlicherweise erst sehr spät ein. Am vorgenannten Beispiel ist daher schön zu erkennen, dass ein Kurzzeitdarlehen die Gesamtzinslast mindert. Wann ein Kurzkredit bzw. Kurzzeitkredit sinnvoller ist als ein klassischer Ratenkredit, hängt jedoch immer vom Einzelfall, also dem Verwendungszweck, ab.
In welchen Situationen sollte ich ein Kurzzeitdarlehen wählen?
Grundsätzlich bietet er sich bei sehr kleinen Geldbeträgen an. Denn bei einer Summe bis zu beispielsweise 2000.- Euro, macht es rechnerisch meistens keinen Sinn, einen Kredit mit längerer Laufzeit zu wählen. Die klassischen Verwendungszwecke wären etwa ein finanzieller Engpass wie ein überzogenes Konto, eine Autoreparatur oder die defekte Waschmaschine. Denn, nur um eine Summe zu nennen, 800.- Euro auf einen Schlag zu bezahlen, stellt für viele ein erhebliches Hindernis dar. Kann dieser Betrag aber auf vier bis sechs oder gar acht Monate aufgeteilt werden, ist dies oft überhaupt kein Problem für den Betroffenen. Auch fallen wegen der kurzen Laufzeit unter dem Strich sehr wenig Zinsen an. (siehe erster Absatz). Bei größeren Summen hängt die Entscheidung zwischen beiden Kreditarten natürlich immer von der finanziell stemmbaren Höhe der Monatsrate ab. Für die Neuanschaffung eines Autos wäre ein Kurzzeitdarlehen für die meisten Menschen daher kaum geeignet.
Eine andere Form des Kurzzeitdarlehens wäre beispielsweise eine kurzfristige Überziehung des Dispositionsrahmens des Girokontos. In diesem Falle ist zwar der Zinssatz sehr hoch, jedoch kann die Gesamtzinslast für den benötigten Betrag mit einem schnellen Ausgleich des Kontos verringert werden. Auch ist dieser Vorgang oft mit einem Telefonanruf ohne weitere Formalitäten erledigt.
Auch der Weg zum Pfandhaus stellt eine Art Kurzzeitdarlehen dar. Man überlässt dem Pfandhaus einen Gegenstand, der vom Pfandleiher bewertet wird. Je nach Höhe dieser Bewertung zahlt das Pfandhaus einen gewissen Betrag aus. Für den Vorgang werden natürlich Gebühren berechnet. Man hat nun einen gewissen Zeitraum zur Verfügung, in dem man den Gegenstand wieder auslösen kann. Passiert dieses nicht, behält der Betroffene das Geld und das Pfandhaus den Gegenstand.
Fazit
Grundsätzlich kann gesagt werden, dass die Entscheidung zwischen Kurzzeitdarlehen und klassischem Darlehen wesentlich von folgenden Faktoren abhängt:
- Wieviel an Zinsen bezahle ich insgesamt?
- Welche monatliche Rate kann ich wie lange verkraften?
- Benötige ich das Geld nur einmalig oder handelt es sich bei mir um regelmäßig auftretende finanzielle Engpässe? Im ersteren Fall fährt der Betroffene mit einem Kurzzeitdarlehen sicherlich besser. Beim zweiteren Fall wäre eventuell zu überlegen, ob es nicht sinnvoller wäre, das regelmäßig auftretende Problem mit einer größeren Darlehenssumme und einer längeren Laufzeit ein für alle Mal zu lösen
Diese Fragen zeigen, dass es wirklich immer auf den jeweiligen Einzelfall ankommt.