Sportprothesen wie alles begann

Vom Hilfsmittel zum Dopingmittel – Geschichte der Sportprothesen

Vor mehr als 35 Jahren lief der amerikanische Paralympics-Athlet Dennis Oehler in Seoul die 100 Meter in bemerkenswerten 11,73 Sekunden. Bemerkenswert dabei war aber nicht nur, dass er die 12-Sekunden-Marke unterbot, sondern auch seine Beinprothesen. Seitdem hat es ein regelrechtes Wettrüsten im Bereich der Entwicklung von Prothesen gegeben.

Das Wettrüsten hat begonnen

Dennis Oehler brachte mit flexibel federnden Prothesen einen Stein ins Rollen, welcher noch nichts an seiner Fahrt verloren hat. Die anderen Athleten erkannten, dass eine Behinderung keinesfalls das Ende einer Leistungssportler-Karriere bedeutet.

Bei jeden Paralympischen Spielen gab es technische Neuheiten und neue Bestzeiten zu bestaunen. Die angepassten Rahmenbedingungen machten es möglich, neue Materialien auszutesten und weiterzuentwickeln. In Sydney im Jahr 2000 wurden alleine in der Kategorie „Leichtathletik“ 104 Weltrekorde aufgestellt. Diese lassen sich unter anderem an der ständigen Weiterentwicklung der Prothesen festmachen.

Die paralympischen Spiele gewinnen immer mehr an Bedeutung

Der Behindertensport erfährt in der breiten Bevölkerung seit vielen Jahren einen regelrechten Aufschwung in den Punkten Aufmerksamkeit und Anerkennung. Die Medien haben dieses Thema auch für sich entdeckt, wofür es für einige Sportler möglich war, Unterstützungen von Unternehmen zu erhalten, die bei der Entwicklung für unterschiedliche Prothesenarten vom Experten helfen. So konnten diese an die Wünsche und Bedürfnisse der Athleten angepasst werden.

Wunderwerk der Technik – Sportprothesen

Die Weiterentwicklung wurde immer weiter vorangetrieben. Viele dieser Wundermittel setzen auf Materialien wie Titan oder Kohlefasern. Diese können Kräfte, die auf sie einwirken, am besten speichern, wodurch sie ideal bei Vorwärtsbewegungen verwendet werden können. Das Ziel bei der Entwicklung ist es, durch individuelle Einstellungen, die Energie so gut wie möglich zu behalten. So kann der Vorwärtsdrang effektiv gesteigert werden, was sich auch auf die Geschwindigkeit der Sportler auswirkt.

sportprothese

Die Probleme bei Sportprothesen

Die Athleten der Paralympics konnten sich immer näher an die Leistung nicht-behinderter Sportler annähern, dennoch gibt es nach wie vor große Leistungsunterschiede. Mehrere Sportler vertreten die Meinung, dass die ungleichen technischen Voraussetzungen der Grund hierfür sind. Daher wird der Ruf nach Chancengleichheit aller Athleten immer lauter.

Viele der benachteiligten Athleten sprechen in diesen Zusammenhang mit einer ungleichen Verteilung. Dementsprechend sollten alle Sportler die Möglichkeit bekommen, auf das Know-How und die Betreuung zuzugreifen. Der Begriff des „technischen Dopings“ (auch techno Doping) wird dabei immer präsenter. Dieser beinhaltet den Vorwurf, dass der Athlet nur so gut ist, wie sein Material. Vonseiten der Sponsoren und Sportler werden diese Vorwürfe allerdings zurückgewiesen.